Das “Johari-Fenster” Modell hilft, die Selbst- und Fremdwahrnehmung sowie das Beziehungsverhältnis zu veranschaulichen.
Das Johary-Modell verbildlicht den Umfang und die Bekanntheit von Informationen über eine Person. Das Modell ist hilfreich für ein besseres Verständnis der zwischenmenschlichen Beziehungen und unterstützt auch das Thema Selbst- und Fremdbild.
Die 4 Quadranten des Johari-Fensters
- Quadrant = öffentliche Person: beinhaltet alle Informationen, die eine Person über sich selbst bekannt gibt und von außen sichtbar sind, d.h. von Anderen wahrgenommen werden können. Wie z.B.
- äußere Merkmale, Erscheinungsbild, Umgangsformen oder körperliche Reaktionen.
- Name, Beruf, Wohnort, …
- Persönlichkeitsmerkmale, Eigenschaften und Verhaltensweisen, …
- Quadrant = private Person: beinhaltet alle Informationen, die einer Person über sich selbst bewusst sind, die aber privat sind, sie also für die Anderen verborgen sind. Die Person kann ihre privaten Geschichten mitteilen und sie damit für diese Gruppe öffentlich machen – damit sind sie öffentlich und im Bereich 1. Wie z.B.
- familiäre Details, persönliche Schicksalsschläge,
- Gewohnheiten und Vorgehensweisen, Ticks…
- Eigenschaften, Besonderheiten, gesundheitliche Belange, …
- Quadrant = blinder Fleck: beinhaltet alle Informationen die eine Person aussendet, ohne dass sie sich selbst dessen bewusst ist, die sie also selbst nicht wahrnimmt. Allerdings können diese Merkmale von den Anderen wahrgenommen werden und auch der Person mitgeteilt werden – damit werden sie öffentlich und im Bereich 1. Wie z.B.
- falsch geknöpfte Jacke, Petersilie zwischen den Zähnen,
- unangenehm-schrille Stimme, ein aggressiv-dominanter Duft,
- ein unangemessenes Verhalten, eine depressive Ausstrahlung, …
Hier kommt das wohlwollende und hilfreiche Feedback der anderen Menschen zum Tragen – die ihre Wahrnehmungen der Person mitteilen. Das wird als sozial-korrektive Wirkung bezeichnet – eine sehr wertvolle Funktion.
- Quadrant = Unbekannt: beinhaltet alle Informationen, die weder der Person selbst bewusst (unerkannt im Unterbewusstsein) sind, noch anderen Menschen bekannt oder bewusst sind und dennoch unterschwellig mitschwingen ohne bewusst zu sein. Wie z.B.
- Prägungen, Hürden, Blockaden, Ängste, die im Unterbewusstsein der Person verankert sind
- Verhaltens- oder Denkmuster, Automatismen oder (fremd)Steuerungen, die der Person selbst nicht bewusst sind.
- hier helfen verschiedene Methoden und Prozesse aus der Persönlichkeitsentwicklung, durch die diese verborgenen Informationen bewusst gemacht und dabei unerwünschte Muster umgewandelt werden können.
Die Größe der Bereiche verändert sich
Der Bereich ‘öffentliche Person’ ist im Vergleich zu den anderen Teilen eher klein. Die nicht-öffentlichen Bereiche, also die unbekannten und / oder unbewussten Elemente einer Persönlichkeit, machen den weitaus größeren Teil aus.
Problematisch ist, dass genau diese unbekannten unbewussten Elemente die Beziehung zwischen Menschen bestimmen.
Die Größe der einzelnen Quadranten des Johari-Fensters einer Person, sind in verschiedenen Gruppen unterschiedlich und sie verändern sich in Abhängigkeit von der jeweiligen persönlichen Beziehung:
- je mehr eine Person über sich bekannt gibt, um so kleiner wird der Bereich ‘private Person’ und der Bereich ‚öffentliche Person’ wächst
- je mehr Feedback eine Person von Anderen bekommt, um so kleiner wird der Bereich ‘blinker Fleck’ und der Bereich ‘öffentliche Person wächst
- je mehr Erkenntnisse eine Person durch ihre persönliche Weiterentwicklung erlangt, desto kleiner wird der Bereich ‘unbekannt’.
Das Johari-Fenster Modell habe ich hier erläutert, um die Hintergründe und Bedeutung des Themas ‘Selbstbild-Fremdbild’ besser zu verstehen.
Hintergrund: Das Johari-Fenster Modell, ist nach den Erfindern des Modells, Joseph Luft und Harry Ingham., benannt. Das Modell ist ein Standard im Bereich der gruppendynamischen Modelle und Verfahren.
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Bleib achtsam, ausgeglichen und zuversichtlich.
Gruß, Eva Beldiman