Ruhestand - ersehnt und befürchtet! Beides mit Recht.
Wenn sich das Hamsterrad sich nicht mehr dreht!!! Was dann und Wie weiter?''
Wenn sich das berufliche Hamsterrad nicht mehr dreht, bzw. der Berufliche Alltag aufhört, erlebst du vielleicht das erste Mal, dass die Zeit elastisch wird und an Bedeutung verliert. Es gibt kein ‘ich muss’ mehr, sondern nur noch ‘ich will / ich möchte’, und auch keine fremdbestimmten Tagesabläufe, die zu beachten sind, sondern nur noch deine freie Entscheidung was du wann und wie machen willst / möchtest. Ein völlig neuer Zustand – ein absolutes Luxusleben.
Nach langjähriger Arbeitszeit sehnen sich viele Menschen den Ruhestand herbei. Immer häufiger kommen sehnsüchtige Überlegungen: “ja, wenn ich dann in Ruhestand bin … dann werde ich das … und das… wollte ich auch schon immer mal …“.
Alle denkbaren oder abenteuerlichen Aktivitäten werden bunt ausgemalt, für die es bis dahin keine Zeit, Gelegenheit, Möglichkeit gab. Die Vorfreude ist eine schöne Freude.
Und ja, es ist sicherlich seit Kindestagen das erste Mal, dass keine Verpflichtungen und Vorgaben oder Verantwortung mehr da sind.
Ab heute bin ich ‘frei’
Huch, der befürchtet-ersehnte Moment ist jetzt tatsächlich Realität.
Eine Woche lang gar nichts tun – wunderbar, drei Wochen – fühlt sich an wie Urlaub. Und dann … ?
Dies ist eine Zeit, in der massive Veränderungen in allen Bereichen gleichzeitig stattfinden. Kleine und große Veränderungen, gute und weniger gute, erwartete und völlig unerwartete oder viele Dinge, werden ganz anders. Ob besser oder schlechter, liegt in deiner sehr persönlichen Betrachtung.
jetzt heißt es sich im neuen leben zurecht zu finden, neu zu sortieren, alles neu zu überdenken und sich neu zu definieren – es geht um sehr tiefgehende Anpassungen und die Fähigkeit sich damit zurecht zu finden.
Hier einige Bereiche die ganz anders werden:
- die geregelten und fremdbestimmten Tagesabläufe und Routinen fallen weg
- die beruflichen Kontakte, Kollegen, Geschäftspartner fallen weg
- die Freunde in Netzwerken und Fach-Vereinigungen fallen weg
- die Anerkennung, Wertschätzung und gefragt zu werden fallen weg
- die Verantwortung für die Bereichs- / Abteilungsmitarbeiter fallen weg
- der Aufbau von Nachwuchs fach- und/oder Führungskräften fällt weg
- die Notwendigkeit des adäquaten Auftritts (Nadelstreifen / high Heels) fällt weg
- die Selbst-Definition über die berufliche Position fällt weg
- die sinnvollen oder wichtigen Aufgaben und Verantwortungen fallen weg
- der Kontakt mit Menschen überhaupt – reduziert sich auf das private Umfeld
- die verfügbaren finanziellen Mittel ändern sich massiv – Anpassung nötig
Jetzt ist jeder für sich selbst und sein Wohlergehen zuständig. Die wichtigen und notwendigen Eigenschaften sind:
- Selbstverantwortung
- Selbst-Disziplin
- gute Planung und konsequente Umsetzung.
Falls bis jetzt noch kein konkreter Plan oder ein festes Programm steht, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sich ernsthaft damit zu beschäftigen.
Dieser Bericht geht weiter und bringt Vorschläge für den Umgang mit den vielschichtigen Veränderungen, die Ausrichtung des neuen Lebens und für eine bewusste Gestaltung einer bereichernden, genussvollen und schönen Zeit.
Bleib ausgeglichen und zuversichtlich.
Gruß, Eva Beldiman